Novelis und thyssenkrupp Materials Services bringen gemeinsam die Kreislaufwirtschaft voran
Novelis und thyssenkrupp Materials Services möchten durch die Entwicklung des digitalen Hubs „Automotive Circularity Platform“ (ACP) neue Standards für die Verwertung von Altfahrzeugen setzen. Die ACP soll eine offene Plattform sein, die Zugang zu hochwertigen Recycling-Materialien in größeren Mengen ermöglicht. Als erster Schritt wird ein Prototyp für umfassende Test- und Evaluierungszwecke entwickelt.
Die Unternehmen sind eine Partnerschaft eingegangen, um den Markt für Sekundärmaterialien, die aus Altfahrzeugen gewonnen werden, zu digitalisieren. Gleichzeitig wollen sie ihre Transparenz erhöhen, indem sie ein Ökosystem für die Wertschöpfungskette von Altfahrzeugen schaffen.
Während das Aluminium-Recycling von Produktionsschrott in einem geschlossenen Kreislauf in den letzten Jahren in der Automobilbranche bereits zu einer bewährten Nachhaltigkeitspraxis geworden ist, muss der Kreislauf bei Altfahrzeugen noch geschlossen werden.
In einem florierenden Markt mit vielfältigen Möglichkeiten, der an der Schwelle zu einem spannenden Wachstum steht, ist die Partnerschaft von Novelis und thyssenkrupp Materials Services ein bedeutender Schritt zum Erreichen einer Kreislaufwirtschaft und zur Reduktion der CO2-Emissionen.
Die ACP ist als digitaler Markt gedacht, der Stakeholder entlang der Wertschöpfungskette von Altfahrzeugen miteinander vernetzt und Autozulieferer dabei unterstützt, Aluminium und andere Materialien wie beispielsweise Stahl, Kunststoffe, Glas oder Gummi zu gewinnen und wiederzuverwerten.
Gegenwärtig können Verbrennungsmotoren bis zu 80 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen während der Nutzungsdauer der Fahrzeuge ausmachen. Studien weisen jedoch darauf hin, dass aufgrund der Zunahme von Elektrofahrzeugen bis 2040 die Emissionen aus der Materialproduktion 60 Prozent der gesamten Emissionen während der Fahrzeugnutzungsdauer ausmachen könnten. Die Reduzierung von Abgasen rückt somit gegenüber einer Effizienzsteigerung in der Lieferkette und der Fertigung unter den Hauptzielen der Dekarbonisierung an die zweite Stelle. Ein zirkuläres Ökosystem mit einer beispiellosen Zusammenarbeit aller Stakeholder wird in der Automobilbranche beim Erreichen ihrer Klimaziele eine wesentliche Rolle spielen.
„Beim Schaffen einer offenen, zugänglichen Handelsplattform für Altmaterialien ist die ACP ein wichtiger Schritt für Unternehmen, die umfangreichere und tiefergehende Verpflichtungen für Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft eingehen möchten. Die ACP-Plattform wird nicht nur die Kreislaufwirtschaft durch optimierten Materialfluss verbessern und somit den Zugang zu größeren Mengen an hochwertigen Recyclingmaterialien ermöglichen und dabei den Abfall auf Mülldeponien minimieren, sondern auch für eine transparente und vertrauensvolle Vernetzung aller Stakeholder sorgen, damit diese ihre eigenen wertgenerierenden Recyclingprozesse entwickeln und anwenden können.“
„Novelis und thyssenkrupp Materials Services sind eine Partnerschaft eingegangen, in der die jeweilige Expertise unserer Unternehmen, deren Stärken sich in jeder Hinsicht ergänzen, optimal genutzt wird. thyssenkrupp Materials Services bietet unerreichtes Materialwissen und Erfahrung mit digitalen Lieferketten und Marktzugang zu einem breiten, komplexen Sektor. Novelis bringt eine einzigartige Expertise in Bereichen wie Aluminium-Recycling, Wiederverwertungsprozesse und Entwicklung von Aluminiumlegierungen mit hohem Recyclinganteil ein. Mit der Idee, eine Kreislaufwirtschaftsplattform für Aluminium im Automobilsektor zu entwickeln, verfolgen wir bei thyssenkrupp Materials Services konsequent unsere Nachhaltigkeitsstrategie BEYOND.“
Insbesondere für Aluminium ist Recycling der Inbegriff nachhaltiger Verfahren, da es die CO2-Emissionen gegenüber den energieintensiveren Anforderungen der Primärproduktion um etwa 95 Prozent reduziert. Außerdem ist Aluminium unendlich oft recycelbar, ohne dass es seine Eigenschaften wie Festigkeit, Leichtigkeit, Widerstandsfähigkeit und Formbarkeit verliert. Die zahlreichen Vorteile von Aluminium tragen zur zunehmenden Nutzung in sämtlichen Branchen bei, die mehr Nachhaltigkeit erzielen möchten.
Zu den Vorteilen der Umstellung auf ein Kreislaufmodell zählen:
- Abfallvermeidung
- Verringerung des Bedarfs an Primärmaterialien und der damit verbundenen Unterbrechungen der Lieferkette
- Reduzierung des Bedarfs an primären Extraktionsverfahren und der damit verbundenen höheren Emissionen
- Bessere Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften und Senkung der damit zusammenhängenden Kosten
- Schaffen von Möglichkeiten zur Bereitstellung von End-of-Life-Services wie Rückbau, Recycling und Materialrückgewinnung sowie Vermarktung von wiederaufbereiteten/aufgearbeiteten Komponenten
- Aufbau von Vertrauen und Loyalität der Verbraucher, insbesondere unter jüngeren Verbrauchern, die Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung wertschätzen
